Mit ihrem 2017 erschienen Werk „Der lange Weg. Von der Mädchenbildung zu Gender und Diversität“ gibt Dr.in Doris Guggenberger mit Verweis auf Sitzungsprotokolle, Resolutionen und Gesetzestexte tiefe Einblicke in die Arbeit des Bundes und zeigt anhand des Beispiels der österreichischen Schulpolitik auf, wie der Weg im Kampf gegen geschlechtsspezifische Diskriminierung aussah beziehungsweise aussieht. Nebst detaillierten Informationen zur Schulpolitik stellt sie Fragen, wie: „Wann und in welchem nationalen und internationalen Rahmen entwickelte sich eine Gleichstellungspolitik und wodurch war diese beeinflusst?“, oder „Wo lagen die Hauptaktionsfelder, wer waren die ProtagonistInnen?“
Während die Einleitung den politischen Rahmen ab den 1960ern beschreibt, widmet sich das zweite Kapitel der Bewusstseinsentwicklung für „Gleichstellung“ in den 1970iger Jahren. Das dritte Kapitel behandelt schließlich die thematische Differenzierung und Institutionalisierung in den 1980igern, welche gefolgt war von weiterer Differenzierung, Internationalisierung und – ab dem Milleniumswechsel – einer Neuorientierung. Darüber hinaus geht sie auf die Entwicklung von Gender Budgeting auf Bundesebene ein und setzt diese in den Kontext der Gender Mainstreaming-Entwicklungen, mit besonderem Augenmerk auf die Arbeit der Abteilung „Gleichstellungspolitische Grundsatz- und Rechtsangelegenheiten“ der Frauensektion und der interministeriellen Arbeitsgruppe Gender Mainstreaming/Gender Budgeting (vgl. S. 370ff). Ihre Conclusio: „Der Weg zur Gleichstellung ist noch lang und die Erreichung dieses Ziels setzt ein Zusammenwirken aller gesellschaftlichen Bereiche voraus, um erfolgreich und nachhaltig Maßnahmen zu setzen.“