Wirtschaftswachstum oder nicht? EIGE-Studie beweist: Gleichstellung spielt eine Rolle

Würde die EU mehr unternehmen, um eine vollständige Gleichstellung zwischen Frauen und Männern zu erreichen, dann gäbe es mehr Jobs, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf würde steigen und künftige demografische Herausforderungen wären auf einmal gar nicht mehr so groß. So zumindest die Ergebnisse einer anlässlich des Internationalen Frauentags vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen EIGE veröffentlichten Studie zum ökonomischen Nutzen von Gleichstellung von Frauen und Männern.

„Die Gleichstellung zwischen Frauen und Männern ist einer der Grundwerte der EU. Es geht dabei um Fairness. Die Zahlen sprechen für sich: Gleichstellung bedingt Wirtschaftswachstum in Europa“, so Vera Jourová, Kommissarin für Justiz Konsumentenschutz und Gleichstellung. Auch gemäß Virginija Langbakk, Direktorin des EIGE, beweist die Studie, „dass die Gleichstellung von Frauen und Männern auch wirtschaftlichen Nutzen hat. Diese Aussage kann die Europäische Union in ihrem Bestreben, nachhaltiges und inklusives Wachstum zu erzeugen, nicht unberücksichtigt lassen. Viel zu lange haben Geschlechter-Ungleichheiten Frauen in ihren wirtschaftlichen Möglichkeiten eingeschränkt. Nun haben wir den Beweis dafür, dass die Gleichstellung Kernstück einer funktionierenden Wirtschaft ist.“

Die Resultate der Studie sprechen für sich!

Durch Verbesserungen in der Gleichstellung von Frauen und Männern wäre es möglich, bis 2050 10,5 Millionen zusätzliche Jobs zu schaffen. Damit würde die Erwerbstätigenrate in der EU die 80%-Schwelle erreichen. Dies würde sich auch positiv auf das BIP auswirken; pro Kopf wäre ein BIP-Wachstum von beinahe 10% möglich. Die Auswirkungen würden in den Mitgliedstaaten jedoch sehr unterschiedlich ausfallen, mit einem 4-prozentigem Wachstum in einigen Mitgliedstaaten und einem über 10%-igem Wachstum in anderen. Insbesondere Länder, in denen noch hoher Handlungsbedarf herrscht, wären die Gewinner.

Nicht zuletzt stellen sich gleichstellungspolitische Maßnahmen auch als Mittel zur Bekämpfung demografischer Herausforderungen in der EU heraus. Denn die Bevölkerung altert. Das ist ein Problem. Gleichstellung die Lösung: Studien beweisen, dass die Geburtsraten steigen, umso gleich gestellter Frauen und Männer sind. Eine vollständige Gleichstellung von Frauen und Männern würde gleichzeitig ein Bevölkerungswachstum und eine höhere Arbeitskraft bedingen. Letzteres wäre wichtig, da immer mehr Menschen aus der aktiven Bevölkerung ausscheiden.

Abschließend evaluierte die Studie auch etwaige Auswirkungen von Gleichstellung auf MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik)-Fächer, den Arbeitsmarkt und die Gehälter. Dabei werden potenzielle demografische Veränderungen infolge einer Reduzierung etwaiger Gender Gaps berücksichtigt.

Mit der Studie wurde erstmalig der Versuch einer ökonometrischen Modellierung einer derart hohen Anzahl an makroökonomischen Variablen zur Gleichstellung von Männern und Frauen in der EU unternommen. Die vollständige Studie (EN) finden Sie hier.

Mittels untenstehendem Formular haben Sie die Möglichkeit, einen Kommentar zu verfassen und an uns zu schicken. Sollte das Kommentarfeld nicht einwandfrei zugänglich sein, so schicken Sie uns Ihren Kommentar inklusive AbsenderInneninformationen einfach per E-Mail an: imag-gmb@bka.gv.at!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Name *
E-Mail-Adresse *
Website